Umkehrosmoseanlagen sind eine beliebte Wahl für die Wasseraufbereitung in Privathaushalten. Sie bieten eine sehr effektive Lösung zur Entfernung von Verunreinigungen und zur Verbesserung der Wasserqualität. Wie bei jeder technischen Ausrüstung ist eine regelmäßige Wartung und Pflege entscheidend für die Leistung und Langlebigkeit deiner Anlage. Hier sind einige wichtige Punkte, die du bei der Pflege von Umkehrosmoseanlagen in Privathaushalten beachten solltest.
1. Regelmäßige Nutzung: Der Schlüssel zur Pflege deiner Anlage
Es mag zunächst paradox erscheinen, aber eine der besten Maßnahmen zur Pflege deiner Umkehrosmose-Anlage ist die regelmäßige Nutzung. Durch den ständigen Durchfluss von Wasser werden alle Filter und Membranen kontinuierlich gespült, was dazu beiträgt, das Risiko einer Verkeimung zu minimieren und zu verhindern, dass sich etwas in den Membranen festsetzt.
Viele moderne Anlagen sind mit sogenannten "Urlaubssets" ausgestattet. Diese simulieren eine regelmäßige Nutzung, selbst wenn die Anlage tatsächlich für eine längere Zeit nicht in Betrieb ist – beispielsweise während du im Urlaub bist. Dies ist besonders wichtig, da eine längere Inaktivität der Anlage zu Verkeimung führen kann.
2. Filter- und Membranwechsel: Eine Investition in die Langlebigkeit deiner Anlage
Die Vorfilter in einer Umkehrosmose-Anlage spielen eine entscheidende Rolle, indem sie die Membran vor Schäden durch Sedimente und vor allem Kalk schützen. Obwohl diese Filter kurzfristig möglicherweise keinen großen Einfluss auf die Wasserqualität haben, sind sie für die Langlebigkeit der Anlage von entscheidender Bedeutung.
Es wird empfohlen, diese Filter alle 6 bis 12 Monate zu wechseln – abhängig von der Qualität des Eingangswassers und deinem Wasserverbrauch. Bei 95 % unserer Kunden reicht der Wechsel einmal pro Jahr. Die Membran selbst sollte etwa alle 3 bis 7 Jahre gewechselt werden. Bei jedem jährlichen Filterwechsel überprüfen wir den Zustand der Membran. Unserer Erfahrung nach gibt es durchaus Anlagen, bei denen die Membranen auch nach 7 Jahren noch gut funktionieren, während sie bei anderen schon nach 2 bis 3 Jahren ausgetauscht werden müssen. Dies hängt stark von der Nutzung der Anlage und der Qualität des regionalen Wassers und vor allem der Qualität der Membranen ab.
Durch regelmäßige Wartung und rechtzeitigen Austausch von Filtern und Membranen kannst du sicherstellen, dass deine Umkehrosmose-Anlage über viele Jahre hinweg effizient und effektiv arbeitet.
3. Überwachung der Wasserqualität
Die Überwachung der Wasserqualität ist ein zentraler Bestandteil der Pflege von Umkehrosmose-Anlagen. Ein wichtiger Indikator hierfür ist der Gehalt an Total Dissolved Solids (TDS). Ein erhöhter TDS-Wert kann darauf hindeuten, dass die Membran ausgetauscht werden muss.
Viele Umkehrosmoseanlagen sind mit einem integrierten TDS-Meter ausgestattet, der eine einfache und unkomplizierte Überwachung ermöglicht. Bei Überschreiten eines bestimmten Werts kann die Anlage einen Alarm auslösen – beispielsweise durch ein akustisches Signal oder eine Warnmeldung auf dem Display.
Bei Anlagen, die nicht über ein internes Messgerät verfügen, werden Veränderungen in der Wasserqualität oft durch eine Veränderung des Geschmacks oder durch das Auftreten von Kalkablagerungen im Wasserkocher bemerkt. Solltest du solche Veränderungen feststellen, ist es ratsam, deine Anlage und insbesondere die Membran zu überprüfen.
Wenn du dabei Unterstützung benötigst, zögere bitte nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen dir gerne zur Verfügung, um dir bei der Überwachung deiner Wasserqualität und der Wartung deiner Umkehrosmose-Anlage zu helfen.
4. Generalüberholung alle 3 bis 5 Jahre
Vorbeugende Wartung ist entscheidend für die Lebensdauer deiner Umkehrosmose-Anlage. Ähnlich wie ein Auto, das regelmäßig zum TÜV muss, sollte deine Anlage alle drei bis fünf Jahre einem umfassenden Service unterzogen werden. Bei diesem Check werden alle Teile – einschließlich der Membranen, Rückschlagventile, Schläuche und Ventile – überprüft und bei Bedarf ausgetauscht. Diese gründliche Wartung verlängert nicht nur die Lebensdauer deiner Anlage, sondern kann auch potenzielle Wasserschäden verhindern. Falls du bereits Kunde bei uns bist, werden wir dich rechtzeitig daran erinnern und die Generalüberholung durchführen.
5. Professionelle Wartung
Obwohl viele Aspekte der Pflege von Umkehrosmoseanlagen von dir selbst durchgeführt werden können, ist es oft sinnvoll, regelmäßig einen Fachmann hinzuzuziehen. Ein Fachmann kann die Anlage gründlich überprüfen, eventuelle Probleme diagnostizieren und sicherstellen, dass deine Anlage optimal funktioniert.
6. Vermeidung von Verkeimung:
Tankanlagen vs. Direct Flow Anlagen
Obwohl grundsätzlich immer eine gewisse Verkeimungsgefahr besteht, solltest du dir nicht unnötig Sorgen machen. Es ist wichtig zu wissen, dass eine regelmäßige Nutzung und Wartung die beste Verteidigung gegen Verkeimung ist. Zusatzmodule wie Keimsperren oder UVC-LEDs können hilfreich sein, sind aber nicht immer notwendig, wenn du einige grundlegende Pflegehinweise beachtest.
Tankanlagen
Tankanlagen speichern das gereinigte Wasser für die spätere Verwendung. Dies kann jedoch zu einer Verkeimung führen, da sich im Laufe der Zeit Bakterien im Tank ansammeln können – besonders dann, wenn das System längere Zeit nicht genutzt wird. Um eine Verkeimung zu verhindern, solltest du den Speichertank regelmäßig desinfizieren, beispielsweise durch Zugabe eines Desinfektionsmittels und Durchführung eines Spülzyklus. Bei längerer Nichtbenutzung solltest du das System vor der Wiederverwendung gründlich spülen und desinfizieren. Wenn du eine Tankanlage besitzt und den Filterwechsel selbst durchführst, bekommst du für den Tank immer ein kleines Desinfektionsmodul mitgeliefert. Bitte nutze dieses unbedingt nach Herstellerangaben.
Direct Flow Anlagen
Direct Flow Anlagen – auch bekannt als tanklose Anlagen – produzieren gereinigtes Wasser auf Abruf. Sie benötigen kein großes Speichervolumen und sind daher oft kompakter. Sie eliminieren das Risiko der Verkeimung, welches bei Tankanlagen besteht, da es keine stehende Wassermenge gibt, in der sich Bakterien ansammeln können. Dennoch ist auch bei diesen Anlagen eine Wartung wichtig, um alle Komponenten hygienisch zu halten und die Wasserqualität zu gewährleisten.
Fazit
Die Pflege von Umkehrosmoseanlagen ist entscheidend, um ihre Leistung und Langlebigkeit zu gewährleisten. Die Wahl zwischen einer Tankanlage und einer Direct Flow Anlage hängt von verschiedenen Faktoren ab – darunter Platzverfügbarkeit, Wasserverbrauch und Investitionsbereitschaft. Beide Arten von Anlagen können effektiv Verunreinigungen aus dem Wasser entfernen, erfordern jedoch unterschiedliche Pflege- und Wartungsstrategien.
Anzeichen einer möglichen Verkeimung können sein:
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Veränderung des Geschmacks oder Geruchs des Wassers
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Veränderung der Wasserfarbe
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Verringerter Wasserdruck
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Erhöhter TDS-Wert
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Sichtbare Algen- oder Schimmelbildung
Wenn du solche Anzeichen bemerkst, solltest du deine Anlage überprüfen und reinigen oder einen Fachmann hinzuziehen.